Grüner Wasserstoff

RWE plant mit Linde zwei Elektrolyseanlagen in Lingen

Der Energiekonzern RWE plant in Lingen den Bau zweier 100-MW-Elektrolyseanlagen für grünen Wasserstoff. Die Genehmigungsplanung für das Projekt soll der Industriegase-Konzern Linde übernehmen.

RWE-Standort Lingen
Am niedersächsischen Standort Lingen stehen derzeit ein stillgelegtes Kernkraftwerk sowie ein Erdgaskraftwerk.

Das Projekt ist Teil der Strategie „Growing Green“ von RWE: Im November 2021 hatte das Unternehmen angekündigt, bis 2030 mindestens 2 GW Elektrolyse-Kapazität für die Erzeugung von grünem Wasserstoff zu errichten. Die Vereinbarung mit Linde über die Genehmigungsplanung für das Vorhaben in Lingen ist nun ein erster Schritt dorthin.

Die Genehmigungsplanung gehört zur vorbereitenden Projektentwicklung. Die anschließende Detailplanung sowie die Beschaffung und Errichtung der Anlage macht RWE ausdrücklich von staatlichen Beihilfen abhängig. RWE setzt hier vor allem auf die öffentlichen Mittel im Rahmen des EU-weiten sogenannten IPCEI-Mechanismus.

In der ersten Projektphase soll die geplante Anlage aus zwei 100-MW-Protonen-Austauschmembran-Elektrolyseuren (PEM) bestehen, die unter Einsatz von Offshore-Windstrom aus der Nordsee grünen Wasserstoff erzeugen. Der erste 100-MW-Elektrolyseur soll 2024, der zweite bis Mitte 2025 in Betrieb gehen.

Teil des Projektes Get H2

Neben der „Growing Green“-Strategie ist die geplante 200-MW-Anlage außerdem Teil des Projekts Get H2. In diesem Rahmen plant RWE bis 2026 einen 300-MW-Elektrolyseur am Standort Lingen zu errichten. Das Unternehmen will die Gesamtkapazität in Lingen dann bis 2030 auf bis zu 2 GW zu erhöhen. Ziel der Initiative Get H2 ist es, zusammen mit nationalen und europäischen Partnern die kritische Masse zu schaffen, die für den Aufbau einer überregionalen europäischen Wasserstoffinfrastruktur und die Entwicklung eines europäischen Wasserstoff-Marktes erforderlich ist. Lesen Sie hier alle Details zu Get H2 und weiteren großen Wasserstoff-Projekten in Deutschland.

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