Ranking nach Umsatz

Die 10 größten Chemieunternehmen der Welt

Dekarbonisierung, fehlende Subventionen und zu viel Bürokratie – die Industrie im Allgemeinen und die Chemiebranche im Besonderen haben's nicht leicht. Welche Konzerne sind trotz widriger Bedingungen nach Umsatz die größten der Chemieindustrie?

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Raffinerie
So schön wie hier auf dem Bild sieht es bei Chemieunternehmen selten aus.

Viele Unternehmen zählen zur Chemieindustrie und die wenigsten leben heutzutage davon, nur Grundstoffe zu produzieren. Vielmehr diversifizieren sich die Portfolios der Konzerne seit Jahren, so wie sich auch die Branche selbst wandelt. Es werden nicht mehr nur Additive für Kunststoff produziert, sondern auch Prozesse für chemisches Recycling entwickelt. Ähnlich sieht es bei den Batterien für Elektrofahrzeuge aus: Konzerne wie BASF stellen nicht nur Batteriematerialien her sondern befassen sich auch mit deren Recycling.

Welche Unternehmen haben es also geschafft, sich mit der Zeit zu wandeln und aktuell zu bleiben, sodass sie zu den Branchenführern weltweit zählen?

Die zehn größten Chemieunternehmen der Welt:

Linde
Platz 10: Linde, UKLinde ist zwar ursprünglich in Deutschland gegründet worden, der Hauptsitz ist allerdings mittlerweile im irischen Dublin. Der Konzern bietet nicht nur Industriegase an, sondern auch Engineering-Leistungen sowie Technologie zur Produktion von Wasserstoff oder Carbon-Capture-Lösungen. 2024 lag der Umsatz des Unternehmens bei umgerechnet 29,1 Mrd. Euro.
Arbeiten an der Verdichterstation Visbek in Südoldenburg
Platz 9: Exxonmobil, USAKurz vor der Jahrtausendwende – Ende November 1999 – fusionieren die beiden Erdöl-Unternehmen Exxon und Mobil zu Exxonmobil. 2021 gründete der Konzern den Geschäftsbereich Low Carbon Solutions mit dem er sich zunächst auf die Kohlenstoffabscheidung und -speicherung (CCS) konzentrieren will. Das Hauptgeschäft stellen aber immernoch Erdöl, Erdgas und raffinierte Produkte dar. Damit erreichte der Konzern einen Gesamtumsatz von umgerechnet 29,7 Mrd. Euro.
Computer-3D-Bild einer Batteriefabrik umgeben von grüner Landschaft
Platz 8: LG Chem, SüdkoreaDas 1947 gegründete Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Seoul, Südkorea, und ist bekannt für seine Batterietechnologie – das Bild zeigteine geplante Kathodenfabrik– produziert aber auch Chemikalien und Kunststoffe. Ursprünglich als Kosmetik- und Hygieneprodukte-Hersteller gestartet, erzielte es 2024 einen Umsatz von umgerechnet 31,2 Mrd. Euro.
Petrochemie-Joint Venture Sinopec Sabic Tianjin Petrochemical (SSTPC)
Platz 7: Saudi Basic Industries Corporation (SABIC),Die 1976 gegründete Saudi Basic Industries Corporation (Sabic) mit Hauptsitz in Riad ist auf Petrochemikalien, Kunststoffe und Metalle spezialisiert. 2020 hat Saudi Aramco 70 % der Anteile am Konzern übernommen. Der Umsatz 2024 lag bei umgerechnet 32,9 Mrd. Euro.
LyondellBasell
Platz 6: LyondellBasell, NiederlandeEntstanden 2007 durch die Fusion des US-amerikanischen Unternehmens Lyondell und dem niederländischen Unternehmen Basell, hat Lyondellbasell vier regionale Hauptsitze: Houston, Rotterdam, London und Hong Kong. Der Fokus liegt auf Kunststoffen, Chemikalien und Raffinerieprodukten. Das Unternehmen ist einer der größten Produzenten von Polypropylen weltweit. Umsatz 2024: 35,5 Mrd. Euro.
Sinopec
Platz 5: Sinopec, ChinaDie 1998 gegründete China Petroleum & Chemical Corporation, bekannt als Sinopec, hat ihren Hauptsitz in Peking. Neben Erdölraffination bietet der Konzern Petrochemikalien und Kunststoffe an. Das Unternehmen ist eine Tochter der Sinopec Group, die dem chinesischen Staat gehört. 2024 wurde ein Umsatz von umgerechnet 37,3 Mrd. Euro erzielt.
Dow
Platz 4: Dow, USADow Chemical wurde 1897 im US-amerikanischen Michigan gegründet und hat heute seinen Hauptsitz in Midland. Das Unternehmen hat ein breit gefächertes Portfolio: Klebstoffe, Kunststoff-Additive, Silikone und Polyurethane, um nur einige wenige Produkte zu nennen. Im April 2025 gab der Konzern bekannt, denWeiterbetrieb an den deutschen Standorten Böhlen und Schkopauprüfen zu wollen. Der Umsatz 2024 betrug umgerechnet 37,9 Mrd. Euro.
91376_Bayerkreuz
Platz 3: Bayer, DeutschlandBei der Gründung 1863 war Bayer noch nicht in Leverkusen sondern in Barmen, was heute zu Wuppertal gehört, ansässig und startete mit der Herstellung von Farbstoffen. Heute umfasst das Portfolio Pharmazeutika, Pflanzenschutzmittel und Biotechnologie. Ein Meilenstein war die Einführung von Aspirin 1899. Der Konzern erzielte 2024 einen Umsatz von 46,6 Mrd. Euro.
Masterbatch Kunststoffgranulat
Platz 2: Formosa Plastics, Taiwan1954 in Taiwan gegründet, hat Formosa Plastics seinen Hauptsitz in Taipeh. Das Unternehmen ist bekannt für die Produktion von Polyethylen, Polypropylen und PVC. Ursprünglich startete es als Produzent von Kunststoffen, entwickelte sich jedoch zu einem globalen Chemiekonzern. Mit seinen Produkten beliefert der Konzern Unternehmen der Kunststoff-, Textil-, Faser- und Elektronikindustrie. Der Umsatz 2024 lag bei umgerechnet 61,6 Mrd. Euro.
BASF
Platz 1: BASF, DeutschlandDie BASF wurde 1865 in Mannheim gegründet, mittlerweile liegt der Hauptsitz wenige Meter weiter in Ludwigshafen am Rhein. Das Portfolio umfasst Chemikalien, Kunststoffe, Pflanzenschutzmittel und Katalysatoren. Ein wichtiger Meilenstein war die Einführung desAmmoniak-Syntheseverfahrensim Jahr 1913. Der Umsatz 2024 betrug 65,3 Mrd. Euro.

Für unser Ranking haben wir uns den Gesamtumsatz der Unternehmen aus dem Jahr 2024 angeschaut, nicht nur den Umsatz den sie mit Chemikalien gemacht haben. Im Vergleich zu 2023 ist bei den meisten Konzernen der Umsatz gesunken. Woran das – bezogen auf Deutschland – liegen könnte, lesen Sie in folgenden weiterführenden Artikeln: