Pipeline Nord stream 1

Durch die Pipeline Nord Stream 1 kommt inzwischen deutlich weniger Erdgas in Deutschland und der EU an. (Bild: V. Yakobchuk - stock.adobe.com)

Wie die Tagesschau unter Verweis auf ein Schreiben des Bundeswirtschaftsministeriums meldet, soll der Erdgasverbrauch in der Stromerzeugung durch den Einsatz von Kohlekraftwerken reduziert werden. Betreiber von Reservekraftwerken auf Kohlebasis sollen „sich schon jetzt darauf einstellen, dass alles so bald wie möglich einsatzbereit ist.“ Daneben plant die Bundesregierung eine zusätzliche Kreditlinie von 15 Mrd. Euro, mit der die Staatsbank KfW die Einspeicherung von Gas sichern soll, in dem der Trading Hub Europe Liquidität für den Gas-Einkauf erhalten soll. Zudem soll noch im Sommer ein Gasauktionsmodell greifen, das der Industrie Anreize liefern soll, um Gas einzusparen. Derzeit sind die Gasspeicher in Deutschland zu knapp 57 % gefüllt.

Aktuell verbraucht die Industrie 37 % des in Deutschland genutzten Erdgases, auf die Haushalte entfallen 31 %. Die Stromversorgung aktuell einen Anteil von 12 %.

Seit letzter Woche schickt der russische Energiekonzern Gazprom deutlich weniger Erdgas durch die Ostseepipeline Nord Stream 1 und begründet dies mit Verzögerungen bei der Reparatur von Gasverdichtern durch Siemens Energy. Aktuell könnten statt 167 Mio. Kubikmeter täglich nur noch 100 Mio. Kubikmeter Erdgas durch die Pipeline befördert werden. Die Verdichter von Siemens Energy werden aktuell in Kanada überholt und unterliegen dem Russland-Embargo der kanadischen Regierung. Robert Habeck sieht die Maßnahme von Gazprom dagegen als politisch motiviert.

Zuletzt hatte der russische EU-Botschafter Wladimir Tschischow am Donnerstag auf dem Internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg damit gedroht, dass die Pipeline aufgrund der Probleme bei der Reparatur komplett stillgelegt werden könnte.

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