Von Andritz in Erfurt gefertigter Elektrolyse-Stack

Die in Erfurt gefertigten Elektrolyse-Stacks haben eine Kapazität von jeweils 5 MW. (Bild: Redaktion)

Am Standort des Andritz-Tochterunternehmens Schuler hat das Unternehmen eine ehemalige Fertigungshalle für Walzen und Pressen auf die Produktion von Elektrolyse-Stacks und Phasen-Separatoren umgerüstet. Ab sofort montieren hier 100 Mitarbeitende Elektrolyseur-Equipment mit einer Gesamtkapazität bis 1 GW/a. Dieses Geschäft soll noch deutlich wachsen: Das Werk ist für einen Ausbau der Kapazitäten auf bis zu 4,5 GW/a ausgelegt.

Abnehmer , der die emissionsarme Produktion von Stahl anstrebt. Den grünen Wasserstoff zu diesem Zweck soll eine Elektrolyseanlage von 100 MW liefern. Deren 20 Stacks mit je 5 MW Leistung befinden sich derzeit in Erfurt im Bau. Ein weiteres Projekt ist im Hafen von Rostock in Planung, wo eine 100-MW-Elektrolyseanlage das Herzstück des Projekts Hytech-Hafen Rostock werden und als eine der ersten Wasserstoff in das deutsche Wasserstoff-Kernnetz und das spätere European Hydrogen Backbone einspeisen soll.

Die Elektrolyseure basieren auf der Technologie des Andritz-Partners Hydrogen Pro aus Norwegen. Die Komponenten werden im Anschluss an die Montage einem Drucktest und einer Qualitätskontrolle unterzogen. Alle in Erfurt hergestellten Produkte für grünen Wasserstoff sind CE-zertifiziert und erfüllen die europäischen Sicherheits- und Leistungsstandards. Je nach Kundennachfrage lässt sich die Ausbringung flexibel hochskalieren.

Wasserstoff als "Katalysator für industrielle Erneuerung"

„Mit dieser Gigafactory unterstützen wir nicht nur unsere Kunden dabei, die grüne Transformation zu bewältigen, sondern kommen auch unserem Ziel näher, ein führender Anbieter innovativer, wirtschaftlich tragfähiger Lösungen dafür zu sein“, sagte der Andritz-Vorstandsvorsitzende Dr. Joachim Schönbeck, und bekräftigte, mit der am Standort vorhandenen Infrastruktur und Kompetenz im Schwermaschinenbau habe das Unternehmen "beste Voraussetzungen für die Produktion von Elektrolyseuren in großem Maßstab.“ Schönbeck zitierte eine Aussage des IEA-Vorsitzenden Fatih Birol, demnach die Technologien für "Net Zero Emissions" bereits vorhanden sein. Die neu eröffnete Produktion zeige, dass auch die Kapazitäten möglich seien.

Die strategisch günstige Lage des Standorts Erfurt bietet dem Unternehmen wie auch Lieferanten direkten Zugang zu wichtigen Verkehrsnetzen. Die Nähe zu zentralen Verkehrsadern ermöglicht dem Unternehmen zufolge eine sichere und pünktliche Lieferung zu Projektstandorten auf dem gesamten Kontinent. Diese Bedeutung des Standorts unterstrich auch Thüringens Ministerpräsident Mario Voigt in seinem Grußwort zur Eröffnung der Anlage: "Der Standort überzeugt mit Infrastruktur, Fachkräften und einem starken industriellen Umfeld. Dieses Projekt ist ein klares Signal für Wertschöpfung und Zukunftssicherheit in Thüringen. Als ‚Grünes Herz Deutschlands‘ bietet unser Freistaat beste Voraussetzungen für industrielle Innovation. Wasserstoff ist dabei mehr als ein Energieträger – er ist Speicher und ein Katalysator für industrielle Erneuerung."

Sie möchten gerne weiterlesen?