
(Bild: Linde)
Der neuentwickelte Sattelauflieger für Flüssigwasserstoff (LH2) wurde am 9. April 2025 im Linde-Werk Schalchen offiziell übergeben und ist bereit für den Einsatz: „Unser Trailer hat eine Payload von 3,9 Tonnen – 50% mehr als bisherige Lösungen – und ist damit der aktuell größte Trailer, der in Europa auf die Straße geht“, betont Christiane Kerber, Vice President Static Equipment Linde Engineering, anlässlich der Inbetriebnahme. Mit der Entwicklung dieses LH2-Trailers legt der Spezialist für Industriegase und Engineering den Grundstein für die signifikante Erweiterung und Modernisierung seiner LH2-Transportflotte. „Als einziger Produzent von flüssigem Wasserstoff in Deutschland und einer der größten Wasserstoffanbieter weltweit reagieren wir mit dem LH2-Trailer auf die stetig steigende Nachfrage“, erklärt Andreas Müller, Vice President Germany.
LH2-Trailer auch für andere Marktteilnehmer
Die Kapazität gängiger LH2-Container ist mit 2,6 t deutlich kleiner als die eines Trailers, wie er beispielsweise zum Transport von Luftgasen (Stickstoff, Sauerstoff und Argon) eingesetzt wird. Linde entschied sich deshalb für eine Eigenentwicklung. Realisiert wurde das Projekt in intensiver interner Zusammenarbeit im bayerischen Werk Schalchen. Dieser Standort von Linde Engineering ist das Kompetenzzentrum für die Fertigung von Anlagenkomponenten und -modulen. Der Trailer ist kompatibel mit allen üblichen LKW-Zugmaschinen und soll auch für andere Marktteilnehmer erhältlich sein.
Mit seiner hohen Energiedichte gilt flüssiger Wasserstoff als idealer Energieträger und damit als ein Schlüsselelement der Energiewende, zum Beispiel im Nutzfahrzeugbereich und zum Antrieb von Schiffen. Aufgrund seiner hohen Reinheit wird flüssiger Wasserstoff auch besonders in der Electronics-Branche eingesetzt. Trotz des zunehmenden Bedarfs sind Wasserstoff-Verflüssigungskapazitäten weiterhin begrenzt, was häufig lange Transportwege mit sich bringt. Der Grund dafür: Die sehr tiefe Verflüssigungstemperatur von -253°C erfordert einen hohen Energieaufwand. Linde selbst betreibt im Chemiepark Leuna zwei Wasserstoff-Verflüssiger.