Mitarbeiter TÜV Süd

(Bild: TÜV SÜD)

Über den gesamten Lebenszyklus einer Anlage vertrauen Unternehmen aus der Chemie-, Pharma- und Prozessindustrie weltweit auf TÜV SÜD. Zahlreiche Mitarbeitende des Prüf- und Zertifizierungsdienstleisters kommen aus Servicebereichen der Großchemie. Die Expertinnen und Experten kennen sich mit technischen Innovationen wie Chemie 4.0, künstlicher Intelligenz oder Big Data aus und leisten ihren Beitrag zur Weiterentwicklung von neuen Technologien, Systemen und Know-how.

Sie sind mit den aktuellen Anforderungen der Branche und den Optimierungsmöglichkeiten vertraut. Ein Beispiel dafür ist der sichere Weiterbetrieb von Anlagen auf Basis des Structure Health Monitorings. Mittels Schallemissionen lassen sich Fehlstellen dauerhaft überwachen, bis die jeweilige Ersatzkomponente geliefert wird. Ein anderes Beispiel ist die umfassende Qualifizierung, Prüfung, Zertifizierung und Zulassung von Werkstoffen für den Einsatz von Wasserstoff in der chemischen Industrie.

Prüf-, Zertifizier- und Ingenieurleistungen

TÜV SÜD passt seine Prüf-, Zertifizier- und Ingenieurleistungen kontinuierlich an den spezifischen Bedarf eines Unternehmens und die regulativen Anforderungen an. Die Leistungen umfassen wiederkehrende Prüfungen nach gesetzlichen Vorgaben und das Management von Prüffristen genauso wie die gesetzlich vorgeschriebenen Gefahren- und Risikoanalysen. Die fachübergreifend aufgestellten Teams wissen um Materialkennwerte, das Rohrklassen-Management oder die Korrosionsbeständigkeit unterschiedlicher Werkstoffe – selbst von additiv gefertigten Komponenten.

Bei neuen Anlagen müssen etwaige Besonderheiten und unterschiedliche Herstellungsprozesse bereits in der frühen Planungsphase berücksichtigt werden. Deshalb prüfen und analysieren TÜV SÜD-Werkstofflabore an mehreren Standorten in Deutschland Metalle, Keramiken und Kunststoffe. So lassen sich die Bauteile und Anlagen mit Blick auf Sicherheit und Qualität stetig verbessern.

TÜV SÜD
(Bild: TÜV SÜD)

TÜV SÜD ist Notifizierte Stelle für Entwickler und Hersteller beim Inverkehrbringen von technischen Komponenten oder drucktragenden Anlagenteilen – beispielsweise nach der neuen Maschinenverordnung oder nach Druckgeräterichtlinie. Mit einer 2023 veröffentlichten neuen technischen Regel für Betriebssicherheit rückt auch die
Cybersecurity stärker in den Fokus. Betreiber überwachungsbedürftiger Anlagen müssen sicherheitsrelevante Mess-, Steuer- und Regel­einrichtungen (MSR-Einrichtungen) vor Angriffen und unberechtigten Zugriffen schützen. Dafür müssen sie geeignete Maßnahmen ergreifen, deren Wirksamkeit wiederkehrend prüfen und diese in der Gefährdungsbeurteilung dokumentieren.

Der Teilbereich Process Safety von TÜV SÜD Chemie Service ist auf die Abläufe in den Anlagen spezialisiert. Die Expertinnen und Experten kennen die aktuell relevanten länderspezifischen Regelwerke, Vorschriften und Normen und bearbeiten auch Themen wie die Selbstentzündung oxidierbarer Stoffe. Die ganzheitliche Betrachtung der Anlagen maximiert nicht nur die Sicherheit und die betriebliche Effizienz. Sie erhöht auch die Verfügbarkeit der Anlagen und gewährleistet die Konformität mit den umfangreichen und komplexen regulativen Anforderungen.

TÜV SÜD unterstützt Unternehmen auch bei der Aus- und Weiterbildung ihrer Mitarbeitenden, zum Beispiel mit digitalen Formaten wie Webinaren und Expert
Sessions. Die Betreiber profitieren nicht zuletzt von einer vollständigen digitalen Dokumentation über das TÜV SÜD-eigene Datenmanagement DAMAS und dem webbasierten Zugriff auf ihre Anlagendaten.

Interview mit Hans Joachim Machetanz, Geschäftsführer TÜV SÜD Chemie Service,
„Es zählt der Blick aufs Ganze“

Wie steht es um den Innovationsdruck in der chemischen Industrie und wie hat sich TÜV SÜD darauf eingestellt?

„Der Innovationsdruck ist in unserer Branche sehr hoch. Wir haben schon frühzeitig begonnen, modernste zerstörungsfreie Prüfmethoden wie die Schallemissionsprüfung einzusetzen. Diese Methode haben wir so weiterentwickelt, dass wir sie zum dauerhaften Monitoring von Anlagen einsetzen können. So lassen sich erhebliche Kosten sparen, weil zum Beispiel eine Anlage mit einer sicher überwachten Fehlstelle weiterbetrieben werden kann, bis die bestellte Ersatzkomponente eingetroffen ist. Das ist umso wichtiger, weil es wegen der weltweit angespannten Lieferketten häufiger vorkommt, dass sich Wartezeiten auf Ersatzteile immer wieder verlängern.“

Welche Entwicklungen sehen Sie bei der Cybersecurity überwachungsbedürftiger Anlagen?

„Die im März 2023 veröffentlichte TRBS 1115-1 konkretisiert die Anforderungen an die Cybersecurity von sicherheitsrelevanten MSR-Einrichtungen. Jeder Betreiber ist verpflichtet, mögliche Gefährdungen zu ermitteln, zu bewerten und auf ein akzeptables Maß zu reduzieren. Auch wenn die einzelnen Komponenten einer Anlage für sich secure-by-design sind, reicht das nicht aus. Entscheidend ist, ob die Anlage insgesamt sicher betrieben werden kann. Selbst wo keine sicherheitsrelevante MSR-Technik zum Einsatz kommt, können aus unerlaubten Eingriffen gefährliche Betriebszustände folgen. Es zählt der Blick aufs Ganze – und dafür bietet die neue TRBS die dringend benötige Grundlage.“

Gibt es genug Fachkräfte, um die aktuellen Herausforderungen zu bewältigen?

„Dass viele Mitarbeitende aus den geburtenstarken Jahrgängen in den Ruhestand gehen, verschärft den bestehenden Fachkräftemangel natürlich weiter. Hier bietet der Einsatz von KI-basierten Steuersystemen bei chemischen Anlagen die Möglichkeit, diese auch mit weniger Personal sicher zu betreiben. Trotz aller Digitalisierung wird es allerdings entscheidend sein, das vorhandene Erfahrungswissen an künftige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weiterzugeben. Dazu haben wir mit unseren kostenfreien ,Meet the experts‘-Webinaren ein geeignetes Forum geschaffen. Hier kommen Planer, Betreiber, Instandhalter und Prozessoptimierer zusammen, um ihre Erfahrungen auszutauschen und über neue Entwicklungen zu diskutieren.“

Unternehmensprofil:

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TÜV SÜD Chemie Service

Die TÜV SÜD Chemie Service GmbH ist eine Tochter der TÜV SÜD AG. Der internationale Prüf- und Zertifizierungsdienstleister sorgt mit mehr als 26.000 Mitarbeitern in über 50 Ländern und an rund 1.000 Standorten für mehr Sicherheit, Verfügbarkeit und Wirtschaftlichkeit. In Europa, den USA, China, Singapur und Indien unterstützt die Geschäftseinheit Chemical and Process Industries die Unternehmen bei der Einhaltung von Sicherheits- und Umweltanforderungen und bei der Optimierung von Systemen, IT und Know-how.

 

Kontakt:

TÜV SÜD Chemie Service GmbH
Ralf Löhe
Kaiser Wilhelm Allee
Gebäude B 407
51368 Leverkusen

+49 214 86910-0
ralf.loehe@tuvsud.com
tuvsud.com/chemieservice

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