Vertragsunterzeichnung zwischen Air Products und Thyssenkrupp

Dr. Samir J. Serhan (Air Products) and Denis Krude (thyssenkrupp Uhde Chlorine Engineers) unterzeichnen den Vertrag für eines der größten Projekte für grünen Wasserstoff. (Bild: Thyssenkrupp)

Im Rahmen dieses Vertrages wird thyssenkrupp die Anlage auf Basis des 20 Megawatt-Großmoduls für die alkalische Wasserelektrolyse entwickeln, beschaffen und herstellen. Nach der Inbetriebnahme werden die Projektpartner - NEOM, ACWA Power und Air Products (NEOM Green Hydrogen Company") - die Anlage betreiben, die Wasserstoff produzieren wird, der zu kohlenstofffreiem Ammoniak synthetisiert wird, das ausschließlich von Air Products in die globalen Märkte exportiert wird. Mit den Planungs- und Beschaffungsaktivitäten wurde bereits begonnen, und die Aufnahme der Produktion ist für 2026 geplant.

Im Juli 2020 hatte Air Products zusammen mit ACWA Power und NEOM die Unterzeichnung eines Vertrags für eine weltweit größte Anlage zur Herstellung von Ammoniak auf Basis von grünem Wasserstoff bekanntgegeben, die mit erneuerbaren Energien betrieben wird. Thyssenkrupp wurde von seinem strategischen Partner Air Products bereits in einem frühen Stadium des Projekts als Technologielieferant ausgewählt und hat nach eigenen Angaben intensiv an der frühen Planung und Projektentwicklung mitgearbeitet. Das Projekt gilt als Vorstufe für eine künftige Wasserstoffproduktion, die täglich 650 Tonnen Wasserstoff und 3.000 Tonnen Ammoniak liefern soll. Über das Projekt, bei dem auch Air Products und der Energieversorger ACWA Power beteiligt sind, hatten wir im Juli 2020 ausführlich berichtet.

Wichtiger Meilenstein für Wasserstoffproduktion

Die Unterzeichnung des Projektvertrags sei ein wichtiger Meilenstein der gemeinsamen Bemühungen beider Unternehmen im vergangenen Jahr, ihre sich ergänzenden Stärken in den Bereichen Technologie, Engineering und Projektabwicklung für die Entwicklung umweltfreundlicher Wasserstoffproduktionsanlagen einzusetzen. Die Realisierung des Projekts nutzt die Großtechnologie von thyssenkrupp, um Air Products bei der Entwicklung von grünem Wasserstoff für den nachhaltigen Transport, die Chemie und die Energieerzeugung zu unterstützen.

Dr. Samir J. Serhan, Chief Operating Officer bei Air Products, sagt: "Dieser Projektmeilenstein mit thyssenkrupp unterstreicht unsere großen Fortschritte bei NEOM, kohlenstofffreien Wasserstoff in großem Maßstab im Königreich Saudi-Arabien und für die Welt bereitzustellen. Die Entwicklung und Durchführung dieses innovativen Megaprojekts ist eines von vielen, die für eine erfolgreiche Energiewende erforderlich sind, und wir freuen uns darauf, weiterhin Anlagen zu entwickeln, zu bauen, zu besitzen und zu betreiben, die dazu beitragen, die großen Energie- und Umweltherausforderungen der Welt zu bewältigen. Dieses Projekt ist der Startschuss, um eine Vorreiterrolle in der grünen Wasserstoffwirtschaft zu übernehmen."

"Mit unserer großen Standardmodulgröße und unserer Gigawatt-Zellenproduktionskapazität pro Jahr sind wir zusammen mit unserem Joint Venture-Partner De Nora in der Lage, schon heute große Kapazitätsprojekte zu realisieren", sagt Denis Krude, CEO von thyssenkrupp Uhde Chlorine Engineers. "Mit diesem Gigawatt-Projekt verpflichten wir uns, in den weiteren Ausbau unserer Produktionskapazitäten zu investieren. Darüber hinaus streben wir eine starke lokale Aufstellung an, die der Schlüssel zur Bereitstellung maßgeschneiderter Servicelösungen über den gesamten Lebenszyklus der Anlage ist und unseren strategischen Partner in seiner Vision unterstützt, ein globaler Vorreiter bei der Dekarbonisierung zu werden."

Im August 2021 hatte das saudische Kabinett hat eine Absichtserklärung zwischen Deutschland und dem saudischen Energieministerium zur Entwicklung von Wasserstoff-Projekten gebilligt. In dem Papier wird die Zusammenarbeit zwischen privaten und öffentlichen Einrichtungen zur Entwicklung von Wasserstoff-Technologien beschrieben. Daneben geht es um die Nutzung der im Projekt NEOM avisierten Wasserstoffproduktion sowie gemeinsame Vermarktungsinvestitionen. Wir haben in userer Meldung ausführlich berichtet.

Doch nicht nur grüner Wasserstoff steht im Fokus der Kooperation. Saudi Arabien hat daneben auch enormes Potenzial zur Produktion von blauem Wasserstoff. Während bei Ersterem die Produktion auf Basis von erneuerbar erzeugtem Strom CO2-frei erfolgt, wird blauer Wasserstoff aus Erdgas hergestellt und das dabei entstehende Kohlendioxid abgeschieden und gespeichert (CCS). Dies kann beispielsweise in erschöpften Öl- oder Gasfeldern geschehen. Hier finden Sie einen Bericht zur Wasserstoff-Farbenlehre.

In unserem Newsticker zum Thema Wasserstoff informieren wir sie über alle aktuellen Entwicklungen und Trend zum Thema.

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