
"Neom" bezeichnet ein Siedlungsprojekt im Nordwesten des Königreichs Saudi-Arabien. Bild: Neom
Das weltgrößte Projekt für grünen Wasserstoff wird 650 Tonnen kohlenstofffreien Wasserstoff pro Tag für den globalen Verkehrsbereich bereitstellen und drei Millionen Tonnen CO2 pro Jahr einsparen. Die Vereinbarung sieht den Bau einer wasserstoffbasierten Ammoniak-Produktionsanlage im Weltmaßstab vor, die mit erneuerbarer Energie betrieben werden soll. Das Projekt, das sich zu gleichen Teilen im Besitz der drei Partner befindet, wird in Neom, einem neuen Modell für nachhaltiges Leben im Nordwesten des Königreichs Saudi-Arabien, angesiedelt sein und grünen Ammoniak für den Export in globale Märkte produzieren.
Das Joint-Venture-Projekt soll für Neom ein Eckpfeiler der Strategie sein, ein wichtiger Akteur auf dem globalen Wasserstoffmarkt zu werden. Es basiert auf weltweit bewährter Technologie und auf der innovativen Integration von mehr als vier Gigawatt erneuerbarer Energie aus Sonne, Wind und Speicherung, der Herstellung von 650 Tonnen Wasserstoff pro Tag durch Elektrolyse mit Technologie von Thyssenkrupp, der Produktion von Stickstoff durch Luftzerlegung mit Technologie von Air Products sowie der Produktion von 1,2 Millionen Tonnen grünen Ammoniaks pro Jahr mit der Technologie von Haldor Topsoe. Das Projekt soll 2025 in Betrieb genommen werden.
Air Products wird der ausschließliche Abnehmer des grünen Ammoniaks sein und beabsichtigt den globalen Transport und die Abtrennung, um grünen Wasserstoff für den Verkehrsmarkt zu produzieren.
(as)
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Stuide: So könnte die Chemieindustrie 2040 aussehen:

Klimavorreiter oder weltweite Nebenrolle? Die folgenden vier Szenarien sind sehr unterschiedlich. (Bild: Kobes – Fotolia)

Szenario 1, Speerspitze in eine grüne Zukunft: Im ersten Szenario übernimmt die Chemieindustrie eine tragende Rolle in einer nachhaltigen, kollaborativen Welt. Die Märkte sind offen und die Kunden verlangen immer mehr Produkte, die dem Umweltgedanken gerecht werden. Deshalb wird auch die Chemieindustrie Teil eines großen, orchestrierten und branchenübergreifenden Verbunds. Die europäischen Player schaffen es, Wertschöpfung in einer Kreislaufwirtschaft zu erzielen, und investieren massiv in Innovationen. Zudem entsteht sukzessive ein Netzwerk von Partnerschaften aller Branchenplayer entlang der Wertschöpfungskette. Auch werden Start-ups gegründet, die vermehrt auf digitale Potenziale setzen. Allerdings agieren die Unternehmen unter vergleichsweise strengen Umweltauflagen – die sich aber weltweit angleichen. (Bild: lassedesignen – AdobeStock)

Szenario 2, Anpassung an repressive Rahmenbedingungen: Im zweiten Szenario steht die europäische Chemiebranche kollektiv unter Regulierungsdruck und öffentlicher Beobachtung – anders als in China und den USA. Die Unternehmen müssen sich verändern und Kosten sparen. Die Produktion regionalisiert sich, größere Investitionen rentieren sich kaum. Intelligente neue Ansätze sorgen dennoch für ein Überleben der Firmen. Da es kaum noch Produktinnovationen gibt, spielen die einzelnen Unternehmen international keine große Rolle mehr. Es besteht die Gefahr einer ungewollten und radikalen Konsolidierung, die durch eine entsprechende EU-Stelle kaum aufgehalten werden kann. (Bild: bilderbox – Fotolia)

Szenario 3, Flucht in den Protektionismus: Die dritte mögliche Entwicklung führt zu einem Szenario mit starkem Euro-Protektionismus, wenig Innovationskraft und einem gesellschaftlichen Rückschritt hinsichtlich Nachhaltigkeit. Die realisierbaren Margen sind inzwischen teilweise auch von der Politik abhängig. Die Bedeutung des Exports und die Wettbewerbsfähigkeit schrumpfen und es kommt ebenfalls zu einer Konsolidierung. Die verbleibenden Akteure können jedoch – zumindest für eine gewisse Zeit – ein recht geruhsames Leben führen und die Branche auf niedrigem Niveau „verwalten“. (Bild: Martina Berg – Fotolia)

Szenario 4, Wertschöpfung in der Kreislaufwirtschaft: Im vierten und letzten Szenario gelingt die profitable Wertschöpfung in der Kreislaufwirtschaft. Die Öffentlichkeit ist in Umweltfragen hoch sensibilisiert, was zu gezielten Innovationen und Kollaborationen in der Branche führt. Es herrschen ein Klima des Verbrauchervertrauens und die Bereitschaft, auch höhere Preise zu bezahlen. Jedoch bleiben Strukturen und Assets der Unternehmen weitgehend unverändert, was eine allgemeine Innovationswelle eher ausbremst als befeuert. Insgesamt sind Umwelt und Industrie eine enge Verbindung eingegangen, die Unternehmen zunehmend dazu bringt, ihre Profitabilität im Rahmen einer umfassenden Kreislaufwirtschaft zu sichern und managen. (Bild: RFsole – Fotolia)
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