Der Energiekonzern aus Irving, Texas, hat in der vergangenen Woche das Verfahren für die Vergabe von Aufträgen für Planung, Beschaffung und Bau im Rahmen seiner Pläne zur Erweiterung der CO2-Abscheidung und -Speicherung (CCS) in seiner Anlage in La Barge, Wyoming, eingeleitet. In das Projekt will Exxonmobil rund 400 Mio. US-Dollar investieren.
Nach eigenen Angaben wird in der Anlage bereits mehr CO2 abgeschieden als in jeder anderen Anlage weltweit. Das Erweiterungsprojekt wird bis zu 1 Mio. Tonnen CO2 abscheiden, zusätzlich zu den 6 bis 7 Millionen Tonnen, die bereits jedes Jahr in der Anlage abgeschieden werden. Das Erweiterungsprojekt befindet sich in der Planungs- und Genehmigungsphase, und es wurde eine Ausschreibung für Engineering-, Beschaffungs- und Bauaufträge an Dritte veröffentlicht. Eine endgültige Investitionsentscheidung wird für 2022 erwartet und hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter auch von den behördlichen Genehmigungen. Der Betrieb könnte bereits im Jahr 2025 aufgenommen werden.
1 Mio. Tonnen Kohlendioxid zusätzlich abscheiden
Die vorgeschlagene 400-Millionen-Dollar-Investition ist die jüngste von mehreren Erweiterungen der Kohlenstoffabscheidung in La Barge. Derzeit entfallen auf diesen Standort fast 20 % des weltweit jährlich abgeschiedenen CO2. Die Erweiterung wird zu einer weiteren Emissionsminderung führen, indem jährlich bis zu 1 Million Tonnen CO2 zusätzlich abgeschieden werden.
"Die Erweiterung unserer Kohlenstoffabscheidung und -speicherung in La Barge unterstreicht unser Engagement, CCS-Projekte auf der ganzen Welt voranzutreiben", sagte Joe Blommaert, Präsident von Exxonmobil Low Carbon Solutions. "Diese Technologie ist von entscheidender Bedeutung, wenn es darum geht, die Ziele der Gesellschaft in Bezug auf niedrigere Emissionen zu erreichen, und sie kann mit den richtigen politischen Maßnahmen sofort eingesetzt werden. Exxonmobil unterstützt seit langem eine Politik, die einen vorhersehbaren Preis für Kohlenstoffemissionen vorsieht, der neue oder erweiterte Investitionen in die Kohlenstoffabscheidung und -speicherung ermöglicht."
Exxonmobil Low Carbon Solutions prüft derzeit mehrere andere groß angelegte Projekte zur CO2-Abscheidung und -Speicherung an der US-Golfküste, in Europa und Asien. Das Unternehmen ist an etwa einem Fünftel der weltweiten CO2-Abscheidungskapazitäten beteiligt und hat etwa 40 % des gesamten anthropogenen CO2 in der Welt abgeschieden. Neben der Erdgasproduktion ist La Barge eine der größten Heliumquellen der Welt und produziert etwa 20 % des weltweiten Angebots.
Der Konzern hat seinen Geschäftsbereich Low Carbon Solutions gegründet, um emissionsarme Technologien zu vermarkten. Dabei handelt es sich um ein Verfahren zur Abscheidung von CO2 aus industriellen Aktivitäten, das andernfalls in die Atmosphäre freigesetzt würde, und dessen Injektion in tief gelegene geologische Formationen zur sicheren und dauerhaften Speicherung. Das Unternehmen prüft auch strategische Investitionen in Biokraftstoffe und Wasserstoff, um diese emissionsärmeren Energietechnologien für die emissionsstärksten Sektoren der Weltwirtschaft in großem Maßstab einzusetzen.
Die Internationale Energieagentur geht davon aus, dass CCS bis zum Jahr 2040 bis zu 15 % der weltweiten Emissionen eindämmen könnte, und der Weltklimarat der Vereinten Nationen schätzt, dass die Bemühungen um eine globale Dekarbonisierung ohne eine groß angelegte Einführung der Kohlenstoffabscheidung und -speicherung doppelt so teuer sein könnten.