
Die Anlage entsteht im Chempark Dormagen. (Bild: Covestro)
Mit der geplanten Anlagenkapazität sollen sich etwa 1.800 t/a Wasserstoff in Liquid Organic Hydrogen Carrier (LOHC) einspeichern lassen. Dies stellt etwa eine zwanzigfache Einspeicherleistung gegenüber den bisherigen Anlagengrößen auf.
Der Spezialchemie-Konzern Covestro stellt für das Projekt die Standortfläche in Dormagen und zukünftig den grünen Wasserstoff zur Verfügung, der als industrielles Nebenprodukt am Standort anfällt. Die Projektleitung und den Anlagenbetrieb übernimmt das in Krefeld ansässige Unternehmen LOHC Industrial Solutions. Dessen Erlanger Muttergesellschaft Hydrogenious LOHC Technologies, bei der Covestro seit 2019 Gesellschafter ist, bringt mit ihrer patentierten Technologie auf Basis des LOHC-Trägermediums Benzyltoluol den Schlüsselbaustein und das entsprechend skalierte Anlagensystem in das Projekt ein.
Wärme fürs Dampfnetz im Chemiepark
Ein Schwerpunkt des Vorhabens liegt darin, die beim LOHC-Einspeicherprozess freiwerdende Wärmeenergie in das Dampfnetz und damit in die Energieversorgung des Standorts im Chempark Dormagen zu integrieren. Der Gesamtwirkungsgrad des LOHC-Kreislaufs lässt sich so signifikant steigern. Die Anlageninbetriebnahme ist für 2023 vorgesehen.
„Wir richten unser Unternehmen konsequent am Gedanken der Kreislaufwirtschaft aus“, so Dr. Klaus Schäfer, Chief Technology Officer von Covestro. Die neue Anlage eröffne dabei „neue, spannende Verwertungsmöglichkeiten für grünen Wasserstoff“.
Mögliche Lieferung bis nach Rotterdam
Das Rheinische Revier sei „ein idealer Standort für die Erprobung und Etablierung innovativer Wasserstoff-Wertschöpfungsketten“, erklärte Dr. Daniel Teichmann, Gründer und Geschäftsführer von Hydrogenious LOHC Technologies. Mit dem Co-Investor Royal Vopak, einem Unternehmen im Bereich der Infrastrukturbereitstellung für die Chemie- und Energiewirtschaft, wird eine Projekterweiterung mit möglichem Aufbau einer Lieferkette für den grünen Wasserstoff bis nach Rotterdam geplant. Dort ließe sich dieser aus dem LOHC freisetzen und vor allem in den Bereichen Mobilität und Industrie nutzen.
Wissenschaftliche Begleitung aus Jülich
Wissenschaftlicher Partner für das LOHC-Projekt in Dormagen ist das Forschungszentrum Jülich mit seinem Institut für Energie- und Klimaforschung. Dorthin fließen 2 Mio. Euro Fördermittel für begleitende wissenschaftliche Untersuchungen. Insgesamt unterstützt das Land Nordrhein-Westfalen das Vorhaben mit 9 Mio. Euro.
„In unserer Begleitforschung konzentrieren wir uns im Projekt auf drei Aspekte: Das Katalysatorverhalten im Realbetrieb, mögliche Einflüsse der LOHC- bzw. Wasserstoffqualität auf den Einspeicherprozess und auf die Weiterentwicklung industriell nutzbarer Qualitätssicherungsverfahren für unser LOHC-System“, erläutert Institutsdirektor Prof. Dr. Peter Wasserscheid, der die LOHC-Technologie maßgeblich mitentwickelt hat.
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