Grüner Wasserstoff und Brennstoffzellen

Johnson Matthey gründet Geschäftsbereich Wasserstofftechnologie

Der Katalyse- und Werkstoffspezialist Johnson Matthey will seine Geschäftsbereiche Green Hydrogen und Fuel Cells in einem neuen Geschäftsbereich Hydrogen Technologies zusammenführen. Dadurch soll das WAchstum in beiden Märkten beschleunigt werden.

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Johnson Matthey führt seine Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Aktivitäten zusammen.
Johnson Matthey führt seine Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Aktivitäten zusammen.

Die Zusammenlegung der beiden Geschäftsbereiche baut auf den Technologien von JM auf. Das Unternehmen rechnet damit, dass der weltweite Wasserstoffmarkt aufgrund der wichtigen Rolle von sauberem Wasserstoff bei der Dekarbonisierung exponentiell wachsen wird. Die Nachfrage nach grünem Wasserstoff wird den Prognosen zufolge bis 2050 zusammen mit blauem Wasserstoff um fast das Zehnfache steigen, und der Markt für Wasserstoff-Brennstoffzellen wird den Prognosen zufolge bis 2027 um mehr als das Dreifache wachsen.

Der neue Geschäftsbereich Hydrogen Technologies wird von Ralph Calmes geleitet, der zum Managing Director Hydrogen Technologies ernannt wurde. Ralph Calmes, der zuvor den Geschäftsbereich Platinum Group Metal Services von JM leitete, wird diese Aufgabe ab dem 1. Oktober übernehmen, wobei sowohl Eugene McKenna (Green Hydrogen) als auch Jo Godden (Fuel Cells) direkt an ihn berichten werden. Ralph Calmes wird an den Vorstandsvorsitzenden der Gruppe, Robert Macleod, berichten.

Ralph Calmes kommentierte: "Wasserstoff hat ein enormes Potenzial für die Dekarbonisierung der Gesellschaft. Die Zusammenlegung unserer Geschäftsbereiche Green Hydrogen und Fuel Cells unterstreicht das Engagement von JM für den Aufbau der Wasserstoffwirtschaft und den Fortschritt in Richtung Netto-Null-Emissionen. Unser umfassendes Wissen im Metallmanagement, das Recycling und den Aufbau von Kreislaufindustrien einschließt, wird es uns auch ermöglichen, unsere weltweit führenden Erfahrungen in der pgm-Chemie und -Herstellung zu nutzen, um ein schnelles Wachstum in beiden Märkten zu erzielen." Das Team für blauen Wasserstoff von Johnson Matthey wird im Sektor Efficient Natural Resources von JM verbleiben.

Bilderstrecke: Wasserstoffprojekte in Deutschland

Himmel Photovoltaik
Rhyme Bavaria, Burghausen – Wacker: Es soll eine 20-MW-Elektrolyseanlage enstehen und eine Syntheseanlage, in der grüner Wasserstoff mit Kohlendioxid aus Produktionsprozessen zu erneuerbarem Methanol verarbeitet wird.
Bayernoil
BayH2, Neustadt – Vattenfall, Bayernoil: Die Bayernoil-Raffinerie in Neustadt an der Donau will zukünftig Wasserstoff nutzen.
Enertrag
Doing Hydrogen, Rüdersdorf – Enertrag, Cemex:Der Pipeline-Betreiber Gascade will mit Partnern eine H2-Leitung zwischen Rostock und Güstrow bauen und eine bestehende Erdgas-Pipeline bis Berlin, Brandenburg und Sachsen umwidmen.
Thyssenkrupp
tkH2Steel, Duisburg – Thyssenkrupp: Das neue Verfahren zur klimaneutralen Stahlerzeugung unter Einsatz von Wasserstoff soll die bisher auf Kokskohle basierende Stahlerzeugung ablösen.
Dow
e-Methanol-Projekt, Stade – Dow: Mit Abgasen von Dow soll durch Zugabe von Wasserstoff 42.000 t/a Methanol produziert und in chemischen Verfahren, im Schiffs- und Schwerlastverkehr eingesetzt werden.
Evonik
Get H2, Salzgitter – Salzgitter Flachstahl: Von Lingen bis nach Gelsenkirchen und von der niederländischen Grenze bis nach Salzgitter soll grüner Wasserstoff in mehreren Schritten zwischen 2024 und 2030 erzeugt, transportiert, gespeichert und industriell angewendet werden.
BP
LGH2, Lingen – BP, Ørsted: Ein 50-MW-Elektrolyseur soll in der BP-Raffinerie mit erneuerbarem Strom aus Offshore-Windparks von Ørsted Wasserstoff produzieren, mit dem in der Raffinerie Kraftstoffe hergestellt werden.
BArcelor Mittal
Dribe2, Bremen – Arcelor Mittal: Um die CO2-Emissionen zu reduzieren, soll zunächst Erdgas und später Wasserstoff aus einem Elektrolyseur mit einer Anfangskapazität von 100 MW in einen Hochofen eingespeist werden.
Arcelor Mittal
Clean Hydrogen, Coastline Bremen – Arcelor Mittal: Mit Offshore-Strom erzeugter Wasserstoff soll die klimaneutrale Stahlerzeugung in Bremen voranbringen und bis 2026 bis zu 12.000 wasserstoffbetriebene Nutzfahrzeuge ermöglichen.
Holcim
Hyscale 100, Heide – Holcim, Hynamics, Ørsted: Das Projekt soll großtechnisch Wasserstoff produzieren und so dazu beitragen, die Petrochemie- und Zementindustrie durch eine Produktpalette aus E-Fuels, E-Chemicals und E-Methanol zu dekarbonisieren.