
In Maasvlakte, Rotterdam, soll ein 200-MW-Elektrolyseur Ende 2027 betriebsbereit sein. (Bild: Air Liquide)

Der Industriegase-Produzent Air Liquide und das Energieunternehmen Totalenergies haben zwei Wasserstoffprojekte angekündigt, mit denen sie die Dekarbonisierung der Industrie und Mobilität in Europa beschleunigen wollen. Dafür planen die Partner in den Niederlanden zwei großtechnische Elektrolyseure mit einer Gesamtkapazität von 450 MW, die bis zu 45.000 t/a grünen Wasserstoff produzieren sollen. Für beide Projekte zusammen beabsichtigen die Unternehmen, insgesamt mehr als 1 Mrd. Euro zu investieren.
200-MW-Elektrolyseur in Rotterdam
Einer der geplanten Elektrolyseure gehört zum Projekt Elygator – mit einer Kapazität von 200 MW – des Industriegase-Produzenten am Standort Maasvlakte in Rotterdam. Die Anlage soll bis zu 23.000 t/a grünen Wasserstoff produzieren und Ende 2027 in Betrieb gehen. Davon sollen 15.000 t/a oder 130 MW an die Plattform des Energieunternehmens in Antwerpen gehen. Mit dem restlichen Wasserstoff will der Industriegase-Produzent über sein bestehendes Pipelinenetz Kunden in den Niederlanden und Belgien, insbesondere in der Schwerindustrie und im Schwerlastverkehr versorgen.
Für den Betrieb des Elektrolyseurs plant der Industriegase-Produzent, erneuerbare Energie aus zwei Offshore-Windparks zu beziehen: den Anteil von Totalenergies an Oranje Wind und Hollandse Kust Zuid (HKZ) von Vattenfall. Die EU und das niederländische IPCEI-Programm unterstützen das Projekt bereits finanziell.
250-MW-Joint-Venture für grünen Wasserstoff in Zeeland
Neben dem Elygator-Projekt haben die Partner ein 50:50-Joint-Venture gegründet, um einen weiteren 250-MW-Elektrolyseur in der niederländischen Provinz Zeeland zu bauen. Die Anlage soll bis zu 30.000 t/a grünen Wasserstoff liefern, insbesondere für die Zeeland-Raffinerie des Energieunternehmens.
Die Inbetriebnahme ist für 2029 geplant, vorbehaltlich der endgültigen Genehmigungen und Investitionsentscheidungen. Der Standort soll ebenfalls erneuerbaren Strom aus den Anteilen des Energieunternehmens am Windpark Oranje Wind erhalten.