Beleuchtete Chemieanlage in der Abenddämmerung von Katar in der Gas in flüssigen Kraftstoff umgewandelt wird

Je mehr Wasserstoff in der Industrie eingesetzt wird, desto weniger braucht es Gas-to-liquid-Anlagen wie diese in Katar. (Bild: Shell)

Die Gasverbrennungs-Anlage (GCU), die Shell International Trading and Shipping und Alfa Laval entwickeln wollen, planen die Partner, auf Flüssigwasserstoff-Tankern einzusetzen, um Wasserstoff-Boil-off-Gas zu verbrennen. Welche weiteren Möglichkeiten es gibt, Wasserstoff zu transportieren, erfahren Sie hier.

Was ist Boil-off-Gas?

Das sogenannte Boil-off-Gas (BOG) entsteht, wenn in den isolierten Tank mit heruntergekühltem, flüssigem Wasserstoff Wärme eindringt und ein Teil des verflüssigten Wasserstoffs wieder in die Gasphase übergeht. Da das Gas ein größeres Volumen einnimmt, als der flüssige Wasserstoff steigt der Druck im Tank, wodurch ein Sicherheitsrisiko entstehen kann, wenn der Tank nicht für den erhöhten Druck ausgelegt ist.

Warum muss Boil-off-Gas entfernt werden?

Damit der Tank nicht unter zu hohem Druck steht muss das BOG entfernt werden. Die Ladung eines Flüssigwasserstoff-Tankers zu entlüften, ist nur eingeschränkt möglich, weshalb eine GCU eine Möglichkeit ist, den Druck eines Wasserstofftanks zu regulieren.

David Jung, der Business Development Manager bei Alfa Laval ist, erläutert, dass Wasserstoff mit seinem Siedepunkt bei -253 °C eine höhere Abdampfrate als Methan habe, weshalb eine GCU oder ein ähnliches System zur Behandlung von BOG auf Wasserstofftankern unerlässlich sei. Darüber hinaus sei Wasserstoff leicht und hochentzündlich. Die Sicherheit stehe beim Transport an Bord an erster Stelle, so dass bei der Konstruktion des GCU-Systems kritische Sicherheitsaspekte berücksichtigt werden müssen.

CT-Fokusthema Wasserstoff

(Bild: Corona Borealis – stock.adobe.com)

In unserem Fokusthema informieren wir Sie zu allen Aspekten rund um das Trendthema Wasserstoff.

 

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Gasverbrennungs-Anlage von LNG-Tankern Vorbild für Wasserstoff-Tanker

In der Absichtserklärung haben die Projektpartner festgelegt, dass Alfa Laval ein System entwickeln soll, womit BOG aus dem Speichertank eines Schiffs sicher verbrannt werden kann. Das Unternehmen hat bereits ein GCU für LNG-Tanker entwickelt, welche als Vorbild für die neue Anlage für Wasserstofftanker dienen soll. Ziel ist, für das System eine grundsätzliche Zulassung einer Klassifikationsgesellschaft aus der internationalen Vereinigung der Klassifizierungs-Gesellschaften zu erhalten. Sobald das erreicht ist, beabsichtigen die Partner einen GCU-Prototyp für Tests und die Typenzulassung zu bauen.

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