Wasserstoff-Tankstelle mit Wasserstoff-Tanks daneben, H2, Energiewirtschaft, erneuerbare Energien, CO2-neutral,

Sowohl der Anteil an Wasserstoffanmeldungen der EU als auch Deutschlands kann sich sehen lassen. (Bild: Negro Elkha - stock.adobe.com)

Die gemeinsame Studie des Europäischen Patentamts (EPA) und der Internationalen Energieagentur (IEA) zeigt auf, dass die im Studienzeitraum zwischen 2011 und 2020 angemeldeten Patente zu 80 % auf die Wasserstofferzeugung entfielen. Der Bericht offenbart die Wasserstofftrends gemessen an sogenannten internationalen Patentfamilien (IPF). Das EPO definiert eine Patentfamilie als eine Gruppe von Patentanmeldungen, die denselben oder ähnlichen technischen Inhalt betreffen und die bei zwei oder mehr Patentämtern weltweit eingereicht wurden.

Von allen im oben genannten Zeitraum eingereichten IPF entfielen 28 % auf die EU, 24 % auf Japan und 20 % auf die USA. Innerhalb der EU liegt Deutschland mit 11 % vorne, gefolgt von Frankreich mit 8 % und den Niederlanden mit 3 %.

Anteil von Ländern an Wasserstoffpatenten, 2011 - 2020

Aktuell wird Wasserstoff zu großen Teilen noch mit fossilen Rohstoffen produziert, die Patentdaten legen nah, dass sich die Produktion zukünftig hin zu alternativen, emissionsarmen Methoden wie der Elektrolyse verlagert. Die Regionen mit den meisten Anmeldungen konkurrieren aktuell darum, die erste Phase der industriellen Einführung bei sich durchzuführen.

Chemieunternehmen bei Wasserstoffpatenten vorne

Die europäische Chemieindustrie führt die Rangliste der Patentanmelder an, vermutlich weil ihr ihre Erfahrung in diesem Sektor Vorsprünge bei klimarelevanten Technologien wie Elektrolyse und Brennstoffzellen verschafft. Beispiele dafür kommen von Air Liquide in Oberhausen oder Siemens in Wunsiedel. Kurz hinter der Chemiebranche folgen Automobilunternehmen und schließlich Universitäten sowie öffentliche Forschungsinstitute.

Unter den Endanwendungen von Wasserstoff ist der Automobilsektor vorn, gerade japanische Unternehmen in dieser Branche melden verstärkt Patente an. Obwohl Politik und Medien vermehrt über das Potenzial von Wasserstoff für die Dekarbonisierung berichten, gibt es für den Fern- und Luftverkehr, die Stromerzeugung und das Heizen bisher nicht dieselbe Dynamik wie im Automobilbereich. Allerdings kann anhand der Patentanmeldungen beobachtet werden, dass die Stahlindustrie Wasserstoff zunehmend für die Dekarbonisierung entdeckt hat.

CT-Fokusthema Wasserstoff

(Bild: Corona Borealis – stock.adobe.com)

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