Bereits im August hatte Lanxess ein umfangreiches Sparprogramm vorgestellt. Neben kurzfristigen wurden dabei auch „strukturelle Maßnahmen“ angekündigt, die jährlich 150 Mio. Euro einsparen und neben Anlagenschließungen auch eine ungenannte Anzahl an Stellenstreichungen beinhalten sollten.
Nun konkretisierte der Chemiekonzern diese Pläne: Wie ein Unternehmenssprecher dem Kölner Stadtanzeiger bestätigte, sollen weltweit 870 Vollzeit-Stellen abgebaut werden, was etwa jeder 15. Stelle im Unternehmen entspricht.
Vier Standorte besonders betroffen
In Deutschland sollen laut demnach 460 Arbeitsplätze betroffen sein, vor allem in der Verwaltung. Die Streichungen beträfen „insbesondere die Standorte Köln, Leverkusen, Uerdingen und Mannheim“, erklärte der Sprecher gegenüber der Zeitung. Umgesetzt werde der Stellenabbau durch Nicht-Besetzen frei werdender Stellen und „natürliche Fluktuation“, es soll jedoch auch Angebote für Aufhebungsverträge geben.
Lanxess hat wie andere Chemiekonzerne derzeit mit der schwachen Konjunktur in Zielbranchen sowie mit hohen Energiepreisen zu kämpfen. Erst vergangene Woche forderte Wolfgang Große Entrup, Hauptgeschäftsführer des Branchenverbandes VCI, schnelle Maßnahmen von der Politik, wie die Einführung eines Brückenstrompreises. „Mit jedem Tag spitzt sich die Lage unserer Unternehmen weiter zu“, erklärte Wolfgang Große Entrup. „Der volkswirtschaftliche Flurschaden wird ohne Ad-hoc-Maßnahmen noch in diesem Herbst tiefe Spuren hinterlassen.“
Bereits zu Beginn des Jahres hatte mi BASF der größte Chemiekonzern der Welt einen umfangreichen Stellenabbau beschlossen: